Rechenschafts- und Tätigkeitsbericht 2015
Wie das Vorjahr war auch das Jahr 2015 von einem weiteren Mitgliederverlust gekennzeichnet: Zu Jahresbeginn zählten wir 157 Mitglieder, am Jahresende nur 150, von denen uns beim Jahreswechsel noch zwei verließen; so gehen wir mit nur noch 148 Mitgliedern in das Jahr 2016. Gleichwohl entspannte sich die Finanzlage unserer ISVK im Laufe des Jahres deutlich, weil wir mangels entsprechender Anträge nur recht wenige Förderungen auszureichen brauchten. Unsere Mitglieder brachten rund 6.337 € an Beiträgen auf, sogar 126 € mehr als im Vorjahr, aber an Zuwendungen („Spenden“) gingen nur 1.260 € ein, fast 1.583 € weniger als im Jahr zuvor. Von der Justiz flossen uns aus zugewiesenen Zahlungsauflagen 2.850 € zu, immerhin 450 € mehr als im Vorjahr. Für satzungsgemäße Aufgaben konnten wir diesmal nur knapp 2.882 € aufwenden; gegenüber 2014, als wir dafür noch fast 7.200 € ausgeben konnten, nahmen solche Aufwendungen leider deutlich um rund 4.318 € ab. Unsere Verwaltungskosten erforderten mit knapp 5.171 € den geringsten Betrag der letzten zehn Jahre und waren – wie zuvor – wieder vollständig aus dem Mitgliedsbeitragsaufkommen zu begleichen.
Im Berichtsjahr erhielten wir von der Justiz aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen insgesamt zwölf Zahlungsauflagen zugewiesen, von denen aber nur zehn mit zusammen 2.850 € bezahlt wurden; die Berliner Justiz bedachte uns wieder nicht. Durch die geringeren Einnahmen aus Zuwendungen und natürlich Zinsen (nur noch knapp 3 €), lagen die Einnahmen im Berichtsjahr insgesamt bei rund 10.450 € und damit um gut 2.775 € niedriger als im Vorjahr.
Der Geschäftsführende Vorstand wendete im Berichtsjahr für satzungsgemäße Aufgaben nur rund 2.882 € auf und konnte fast alle eingegangenen Förderanträge bewilligen. Allerdings stiftete die ISVK der Landeskommission Berlin gegen Gewalt nach dreizehn Jahren in Folge für 2015 erstmals keinen Sonderpreis zum Berliner Präventionspreis mehr, weil uns seit vielen Jahren aus Berlin keine Mittel aus Zahlungsauflagen der Justiz oder aus Zuwendungen der Wirtschaft mehr zugeflossen waren. Bei der Landeskommission war die ISVK sechs Jahre lang durch ihren Stellvertretenden Vorsitzenden, Prof. Heinz Jankowiak, in der Jury zur Vergabe des Präventionspreises und der Sonderpreise vertreten; diese Mitarbeit musste er 2015 wegen absehbarer Terminschwierigkeiten dauerhaft aufgeben.
Größere Projektförderungen gingen im Berichtsjahr nach Hessen (insgesamt 900 € für Anti-Gewalt-Trainings an zwei Kindertagesstätten und für die Präventionsarbeit des Frauenhauses Wetzlar), nach Thüringen (insgesamt 700 € für die gewaltpräventive und integrative Kinder- und Jugendarbeit bei einem Musikwettbewerb in Weida und einem Sommerfest in Jena), nach Schleswig-Holstein (500 € für ein neuartiges, interaktives Ferntraining zur Selbstbehauptung für Kinder) und nach Berlin (300 € für das Drachenbootprojekt der Berliner Polizei für gefährdete Jugendliche).
Insgesamt beliefen sich unsere Ausgaben im Jahr 2015 auf nur rund 8.052 €, mithin knapp 5.804 € weniger als im Jahr zuvor, was ganz überwiegend auf ausgebliebene Förderanträge zurückzuführen war. Mit insgesamt fast 5.171 € war der Verwaltungskostenaufwand rund 438 € geringer als im Vorjahr und damit der niedrigste seit 2005, dem Jahr der Amtsübernahme des 1. Geschäftsführers. Hier wirken sich unsere andauernden Einsparmaßnahmen weiterhin positiv aus.
Für bedeutsame Presse- oder Werbeaktivitäten, die etwa mit dem Beitrag über die ISVK in der Stadtteilzeitung „Berliner Woche“ vom Herbst 2014 vergleichbar gewesen wären; fehlten im Berichtsjahr teils die Anlässe, teils die Mittel. Als gute Investition erwiesen sich allerdings die nicht einmal 137 €, die wir im Herbst 2014 für die Gestaltung sogenannter Fülleranzeigen aufgewendet hatten: Sie wurden seither in drei Ausgaben der Fachzeitschrift der kriminalist des Bundes Deutscher Kriminalbeamter kostenlos veröffentlicht, was eine Ersparnis von etwa zweitausend Euro gegenüber bezahlten Inseraten bedeutete und uns auch ein wichtiges neues Mitglied zuführte, das sogleich eine Funktion im Gesamtvorstand übernahm.
Die Mitgliederversammlung vom 9. Mai 2015 bestätigte die Mitglieder des Gesamtvorstandes – mit Ausnahme von drei früheren Regionalbeauftragten, von denen einer schon Ende 2014 ausgeschieden war und zwei nicht wiedergewählt wurden – in ihren jeweiligen Ämtern; die Funktion des Regionalbeauftragten für Schleswig-Holstein wurde neu besetzt.
Der 1. Geschäftsführer vertrat die ISVK im Jahr 2015 bei fünf Anlässen, nämlich bei der Beisetzung eines verunglückten langjährigen Berliner Mitgliedes (28. Mai), beim Besuch des Drachenbootprojekts der Berliner Polizei (20. Juni), auf dem Berliner Präventionstag (17. September) sowie bei der Verleihung des XY-Preises des ZDF und bei einer Seniorenveranstaltung der Gewerkschaft der Polizei (beide 3. November).
Der Einnahmeüberschuss von fast 3.298 € im Berichtsjahr, der die Ausgabenüberschüsse der drei Vorjahre von zusammen gut 6.056 € keineswegs ausglich, gibt uns für die Vorhaben des Jahres 2016 immerhin Planungssicherheit: Die Fortsetzung und Intensivierung unserer Verhaltenstrainerfortbildungen im Bereich Niedersachsen, wo hierfür besonderer Bedarf besteht, und weitere Anti-Gewalt-Trainings für Kinder im Bereich Berlin/Brandenburg, für die bereits Nachfragen vorliegen, sind damit schon einmal gewährleistet.
Winfried Roll, Kriminaldirektor a. D., 1. Geschäftsführer