Rechenschafts- und Tätigkeitsbericht 2014
Das Jahr 2014 war von einem so noch nie dagewesenen Mitgliederverlust durch Todesfälle und Austritte gekennzeichnet: Zu Jahresbeginn zählten wir 173 Mitglieder, am Jahresende nur noch 163, was sich auch im Beitragsaufkommen niederschlug. Von ihnen verließen uns weitere sechs mit dem Jahreswechsel; so beginnen wir das Jahr 2015 mit nur noch 157 Mitgliedern. Zugleich hielt die eher angespannte Finanzlage unserer ISVK im nun fünften Jahr an, was wiederum nur wenige namhafte Förderungen erlaubte. Unsere Mitglieder brachten nur noch rund 6.211 € an Beiträgen auf, gut 727 € weniger als im Vorjahr. An Zuwendungen („Spenden“) gingen knapp 2.843 € ein, das waren fast 983 € mehr als im Jahr zuvor. Von der Justiz flossen uns aus vier zugewiesenen Zahlungsauflagen 2.400 € zu, immerhin 400 € mehr als im Vorjahr. So konnten wir diesmal knapp 7.200 € für Kriminalprävention aufwenden; gegenüber 2013, als wir dafür nur rund 6.486 € ausgaben, nahmen unsere Aufwendungen für satzungsgemäße Aufgaben dieses Jahr also um 714 € zu. Unsere Verwaltungskosten von fast 5.609 € waren – wie zuvor – wieder vollständig aus dem Mitgliedsbeitragsaufkommen zu begleichen.
Im Berichtsjahr wurden alle vier zugewiesenen Zahlungsauflagen der Justiz, die wir allein der Staatsanwaltschaft Gera (Thüringen) verdankten, mit 2.400 € bezahlt; die Berliner Justiz bedachte uns erneut nicht.
Nach den Enttäuschungen aus unseren eigenen Werbeaktivitäten – der Briefaktion an die Parlamentspräsidenten und Justizminister/-senatoren der Länder (2010), der Darstellung unserer Tätigkeit in der Fachzeitschrift „der kriminalist“ des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (2011) und dem Informationsstand auf dem Bundesdelegiertentag des Bundes Deutscher Kriminalbeamter in Suhl (2013) – fand in diesem Jahr ein redaktioneller Beitrag über die ISVK in der Stadtteilzeitung „Berliner Woche“ vom 20. August 2014 unerwartete Resonanz; unter anderem gewannen wir dadurch zwei neue Mitglieder und eine Dauerspenderin.
Die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen (rund 6.211 €) und aus Zuwendungen (fast 2.843 €) – diese überwiegend aus Akquisitionen unseres bisherigen Regionalbeauftragten für Hessen – nahmen in der Summe im Vergleich zu 2013 etwas zu, während die Zuflüsse aus Zinsen weiter sanken (nur noch gut 16 €). Insgesamt lagen die Einnahmen im Berichtsjahr bei gut 13.225 € und damit um fast 98 € höher als im Vorjahr.
Der Geschäftsführende Vorstand konnte im Berichtsjahr für satzungsgemäße Aufgaben knapp 7.200 € ausgeben und alle eingegangenen Förderanträge vollständig oder zumindest teilweise bewilligen. So stiftete die ISVK 2014 zum dreizehnten Mal in Folge einen Sonderpreis zum Berliner Präventionspreis, der wieder mit 1.000 € dotiert war und am 24. September 2014 im Rathaus Reinickendorf an den freien Träger der Jugendhilfe pad e. V. (jetzt pad gGmbH) für dessen Projekt „Kinder-Kiez-Karten“ überreicht wurde. Hier arbeiten wir weiter eng mit der Landeskommission Berlin gegen Gewalt zusammen; die ISVK war nun im sechsten Jahr durch ihren Stellvertretenden Vorsitzenden, Prof. Heinz Jankowiak, in der Jury zur Vergabe des Präventionspreises und der Sonderpreise vertreten.
Weitere Projektförderungen flossen nach Hessen (insgesamt 2.890 € für Anti-Gewalt-Trainings an acht Kindertagesstätten und einer Grundschule sowie für die Streitschlichterausbildung in einem Schwimmverein), nach Thüringen (insgesamt 1.000 € für drei Projekte von HiD, Verein für Konfliktkompetenz Jena), nach Berlin (neben dem Sonderpreis zum Landespräventionspreis weitere 390 € für zwei Anti-Gewalt-Trainings an einer Kindertagesstätte und für das Drachenbootprojekt der Berliner Polizei) und ausnahmsweise erstmals nach Nordrhein-Westfalen, obwohl uns von dort keine Mittel zugeflossen waren (250 € zu einem Gewaltpräventionstraining für ein Familienzentrum).
Insgesamt beliefen sich unsere Ausgaben im Jahr 2014 auf fast 13.856 €, mithin rund 425 € weniger als im Jahr zuvor, was im Wesentlichen auf die geringeren ausgereichten Vorschüsse zurückzuführen war. Mit insgesamt fast 5.609 € war der Verwaltungskostenaufwand nur knapp 152 € höher als im Vorjahr und damit – nach nur 5.351 € im Jahr 2012 – der drittniedrigste seit 2005, dem Jahr der Amtsübernahme des 1. Geschäftsführers. Hier wirken sich perspektivisch unsere andauernden Einsparmaßnahmen aus.
Teils zusammen mit weiteren Mitgliedern des Vorstandes vertrat der 1. Geschäftsführer die ISVK im Jahr 2014 bei acht Anlässen, nämlich beim Besuch eines Konfliktlotsenprojekts an einer Schule (3. April), beim Pressegespräch mit der „Berliner Woche“ (10. April), bei der Eröffnung eines neuen Projekts von „Stop-Stalking“ (30. April), beim Besuch des Drachenbootprojekts der Berliner Polizei (13. September), beim Besuch unseres Gründungsmitglieds BKA-Präsident Jörg Ziercke (15. September), auf einer Informationsveranstaltung der Charit� zu „Kein Täter werden“ (18. September), bei der Übergabefeier des Berliner Präventionspreises und der Sonderpreise hierzu (24. September) sowie bei der Jubiläumsfeier „15 Jahre Polizeisenioren beraten Senioren“ (14. November). Die Berliner Medien nahmen von der Beteiligung unserer ISVK an öffentlichen Ereignissen wiederum praktisch keine Notiz.
Auch für 2015 planen wir die Fortsetzung unserer Verhaltenstrainerfortbildungen (teils in Zusammenarbeit mit der Universität Amsterdam) und unserer Anti-Gewalt-Trainings sowie unsere Beteiligung an einem wissenschaftlichen Projekt zur Gewaltprävention im Zusammenhang mit Demenzerkrankungen, wie sie 2014 schon stattgefunden haben.
Winfried Roll, Kriminaldirektor a. D., 1. Geschäftsführer